Kurzüberblick: Um ins südliche Pantanal zu kommen, müssen wir den Weg "außen herum" nehmen, da es mit der Fähre nicht geklappt hat. So führt unser Weg über die Ameisenbärstraße nach Aquidauana und Bonito. Ein weiteres kleines Abenteuer, auf das wir uns freuen!
03. Juni 2024: Heute war einfach nur Transit - Fahren, fahren, fahren. Vorbei an Mais- und Zuckerrohrfeldern. So weit das Auge reicht.
Mittagspause machen wir an einem großen Fluss, schon eher wie ein See und springen ins kühle Nass. Eine Wohltat und gelungener Ausgleich - insbesondere für die Kids! Sie machen Heute so toll mit! Abends können wir nicht auf einen geplanten Übernachtungsplatz. Statt dessen schlafen wir auf dem Hotelparkplatz und gehen toll Pizza essen! Wirklich, die beste Pizza, Nudeln etc. die wir bisher in SA gegessen haben. Ein schöner Spielplatz gleich nebenan ist die Krönung.
Das, und die blau-gelben Aras sind eine gute Entschädigung für die Heute (und Gestern) echt lange Fahretappe! Knapp 600 Kilometer haben wir seid Pocone geschafft! Morgen noch ein bisschen, und wir kommen der Tierwelt wieder näher.
04.-05. Juni 2024: Unsere Fahretappe ist kurz und wir checken nach einem Einkaufsstopp auf dem tollen Camping Balneario de Meca ein. Hier bleiben wir zwei Nächte stehen und genießen die Ruhe, gehen im tollen Fluss baden, schnorcheln und bringen die Wäsche auf Vordermann. Abends sitzen wir gemütlich zusammen, grillen und spielen unsere Playlists ab.
06. Juni 2024: Unsere heutige Etappe führt uns auf die MS419 in Richtung Aqidauana. Wir fahren wieder eine rote Piste, die uns durch weitläufiges Farmland führt. Hier soll es viele Tiere geben, unter anderem auch den großen Ameisenbären.
Und das Glück ist uns hold - zuerst sehen wir eine große Boa Constrictor und kurz darauf unseren ersten Ameisenbären. Wir stehen in guter Entfernung und können ihn oder sie so eine Weile beobachten.
Auf unserem weiteren Weg sehen wir 'zig Capybaras, ein paar kleine Kaimane, viele Vögel, ein paar kleine Hirsche und tatsächlich nochmal einen Ameisenbären.
Unser Nachtlager schlagen wir am Straßenrand auf und hoffen, morgen früh noch den ein oder anderen Ameisenbären zu sehen.
07. Juni 2024: Trotz Standort in der Nähe eines Wasserlochs, sehen wir keinen Tapir. Nur die großen Fußabdrücke zeugen davon, dass eines da gewesen sein muss (aber evtl. auch schon gestern). Auch ist sonst heute morgen nicht viel mit Wildlife. Dafür kommen drei gut gelaunte Gauchos den Weg entlang geritten und lassen die Kids gerne in den Sattel sitzen - sehr nett!
Weiter führt uns die staubige rote MS 419 nach Aquidauana. Auch unterwegs gibt es nicht viele Tiersichtungen - ist wohl einfach zu warm.
In der Stadt angekommen gehen wir erst eine Runde einkaufen und steuern dann einen Platz am See an. Leider können wir hier auf Grund eines Events nicht stehen bleiben, bekommen aber einen Platz fast gegenüber angeboten. Auch schön, vor allem für die Kids, denn ein toller Spielplatz ist am Eingang des Parks.
Den Abend lassen wir einmal mehr in einer guten Pizzeria ausklingen.
08. Juni 2024: Am Morgen verlassen wir unseren Straßenparkplatz um die vermeintliche Piste mir ihren Hundert Kilometern nach Bonito in Angriff zu nehmen.
Allerdings stellt sich schnell heraus, dass über die Piste unlängst bester Asphalt verlegt worden ist und so sind wir noch vor dem Mittagessen in Bonito angekommen. Als weiterhin dreier Reisegemeinschaft quartieren wir uns auf der Fasenda Iguassu bei Mark und seiner Familie ein.
Der Hausherr nimmt uns mit auf einen Spaziergang durch den Wald und zum Fluss, der aber im Moment so gut wie kein Wasser führt. Nicht normal, sagt Mark dazu.
Danach geht es noch über die Straße, da die Zeit gerade gut ist für die Beobachtung von Ameisenbären!
Wir müssen nicht lange gehen, um die tollen Tiere beobachten zu können. Echt einfach schön! Ein Tier lässt sich von mir nicht stören und kommt ganz nah heran, das ist mir dann doch schon fast zu nah und ich ziehe mich etwas zurück - verrückt!
Auf Marks Farm wohnen noch viel mehr tolle Tiere: man sieht Hyazinth-und Rote Aras, viele andere Vögel, Kühe, Enten und Gänse im Teich und Pferde! Wir fühlen uns sehr wohl auf der gepflegten Anlage, sitzen bis spät Abends auf der Veranda beisammen und genießen die Abendstimmung!
Steckbrief Ameisenbär: Ein mächtiger Körper, ein kleiner Kopf mit langer Schnauze und eine hell-dunkle Zeichnung sind die Merkmale des Großen Ameisenbären.
Der Große Ameisenbär wird 100 bis 120 Zentimeter lang, sein Schwanz misst 70 bis 90 Zentimeter. Er wiegt 20 bis 50 Kilogramm.
Das auffälligste Merkmal ist die lange, dünne Schnauze: Sie misst bis zu 45 Zentimeter und besitzt nur eine winzige Mundöffnung, durch die die bis zu 60 cm lange, wurmförmige, klebrige Zunge passt. Pro Tag braucht ein erwachsener Ameisenbär 30.000 bis 35.000 Termiten oder Ameisen.
09. Juni 2024: Gestern Abend hatten wir noch bei 'Echoes Tour' eine Floating / Schnorchel Tour im Rio Sucuri gebucht. Pünktlich um 11.30 Uhr hat uns das Taxi abgeholt und nach kurzer Fahrzeit sind wir an dem super klaren Fluss angekommen. Wir bekommen unser Equipment, eine gründliche Einweisung auf portugiesisch und los geht es. Zuerst fahren wir 10min mit dem Boot den Fluss hinauf. Bereits hier können wir die vielen Fische im kristallklaren bis zum Grund sehen- wirklich toll! An der Startplattform angekommen, starten wir mit Floaten. Wir lassen uns den Fluss hinab treiben und haben einen atemberaubenden Blick in die Unterwasserflusslandschaft! Es ist wie im Aquarium- einfach unbeschreiblich schön!
Aaron und Emilia floaten ganz tapfer mit, das Wasser ist trotz Neopren kalt. Auch ist es für beide das erste Mal, dass sie so die Unterwasserwelt erkunden. Wir sind beide unglaublich stolz auf die Kids, die sich auf das Abenteuer eingelassen haben!
Zurück auf Marks Farm gehen wir noch einmal auf Ameisenbären-Safari... und wieder haben wir das Glück, die Tiere hautnah beobachten zu dürfen!
Zum Abendessen gibt es zünftig Schwäbisch: Frank kocht Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle. Gut, letzteres sind irgend welche Bockwürste, was dem Geschmack aber nichts ausmacht! Lecker war es!
10. -13. Juni 2024: Wir verabschieden uns von Mark und fahren weiter ins südliche Pantanal Richtung Corumba. Nach gut 80 KM biegen wir von der Hauptstraße ab, fahren eine für unsere beiden Dicken, Jeff und Herr Rossi, kleine und etwas abenteuerliche Straße zum Refugio Canaã. Hier erwarten uns schon Uli und Anja, die mit ihrem Worldcruiser schneller waren.
Aber, jeder Meter hierher hat sich gelohnt! Wir sind ein bisschen im Paradies angekommen: auf einer sehr weitläufigen und sauberen Anlage tummeln sich Hyazinth-Aras, rote und blaue Aras, diese seltsamen Laufvögel, ein sehr nettes exotisches Huhn und noch anderes Federvieh. Ein glasklaren Fluss mit Fischen und vielen Bademöglichkeiten lassen das Herz der Kids höher schlagen! Wir beschließen: hier bleiben wir ein paar Tage und lassen es uns gutgehen!
Wir bleiben insgesamt vier tolle Tage im Refugio Canaã und genießen die Zeit im kleinen Paradies!
Wir wandern auf einen kleinen Aussichtspunkt, können die tollen Papageien und das andere Federvieh beobachten, sehen Affen und sogar einen kleinen Fischotter! Vor allem aber sind wir viel im Fluss und kühlen uns ab. Das taugt den Kids am besten. Aaron taucht und schnorchelt mittlerweile schon richtig gut und die große Angst hat er abgelegt. Emilia ist immer mit dabei und macht manchmal auch den Rettungsschwimmer für ihren Bruder.
Auch feiern wir gebührend Emilias 5. Geburtstag. Wie Zuhause gibt es Luftballons, Geschenke und Kuchen. Einen besonders tollen hat Anja gebacken. Emilia hat sich nämlich 'keinen so runden mit Loch' gewünscht. Leider verabschieden wir heute auch Anja und Uli. Die Beiden müssen weiter, da ihr Verschiffungstermin ab Montevideo näher rückt. Vielen Dank euch beiden für die tolle gemeinsame Zeit - wir freuen uns sehr auf ein Wiedersehen!
14. Juni 2024: Heute fahren wir ins südliche Pantanal und sind gespannt, was uns erwartet.
Auf unserer Fahretappe passiert heute nicht viel - der Weg vom Refugio aus der Pampa heraus fährt sich besser als der hinweg. Die Straßenbautruppe hat gute Arbeit geleistet. Auch die weitere Straße ist meistens super zu fahren nur ab und an hebt es uns.
Die Straße, die uns dann ins Pantanal führt ist wieder unangenehm holprig und mit vielen jedoch gut fahrbaren Holzbrücken versehen. Am Mittag kommen wir in der Pantanal Jungle Lodge an. Wir checken gemeinsam mit Jan und Anja von Ferne Ziele für eine Nacht ein. Aaron zuliebe melden sich die Jungs zur Piranha-Angelstunde an. Frank hat dieses mal tatsächlich Anglerglück :-) Die Mädels zieht es zum Pool. Am Abend setzen wir uns noch in die Bar und schnacken, die Männer spielen Billard nebenher.
15. Juni 2024: Wir fahren weiter ins Pantanal hinein. Die Piste ist staubig und in keinem guten Zustand. Uns wirft es ganz schön hin und her. Auch die Tierwelt zeigt sich so gut wie nicht. Das liegt wohl an der starken Trockenheit, denn die Tümpel sind fast ausgetrocknet und die Brücken stehen überwiegend nicht mehr im Wasser. An den größeren Wasserstellen sehen wir Kaimane, Capybaras und Jabirus.
Unser Übernachtungsplatz ist ein kleines Wildcamp in der Nähe einer Farm. Wir gehen noch ein paar Meter spazieren und sehen einen tollen Sonnenuntergang. Ein kleiner Pantanalfuchs zeigt sich dann später am Abend gar nicht so scheu - toll!
16. Juni 2024: Heute wollen wir nach Corumba weiterfahren. Von unserem Wildcamp fahren wir aber erst noch ein paar Kilometer in die entgegengesetzte Richtung, um evtl. noch ein paar Tiere zu Gesicht zu bekommen. Es zeigen sich Wildschweine und Wasserbüffel, Kühe und Pferde und wieder viele Vögel. Die Landschaft hier sieht allerdings eher nach weitem Farmland statt nach Feuchtgebiet aus - eher ernüchternd.
Wir drehen also um und fahren in Richtung Corumba. Hier haben wir ein wachsames Auge auf die Umgebung, denn es brennt. Wir haben uns die Umgebungskarten angeschaut und der Brandherd weitet sich zwar aus, betrifft unser Fahrgebiet aber (noch) nicht. Auch Einheimische sagen, dass sei unbedenklich und noch zu weit weg. Aber vor Porto de Manga und der Floßfahrt beschließen wir, umzudrehen. Die Rauchschwaden sind hier sehr deutlich zu sehen, auch zu riechen und wir haben kein gutes Gefühl weiterzufahren. Diese Buschfeuer sind so tragisch für die Natur und auch die Tiere!
Also drehen wir schweren Herzens um und ruckeln die Strecke wieder zurück.
Auf dem Camping Santa Clara checken wir ein. Die Kids können in den Pool, wir müssen nicht kochen und Caipirinha gibt es auch - so ist das eine runde Sache.
17. Juni 2024: Wir beginnen den Tag geruhsam und machen uns langsam abfahrbereit.
Es heißt mal wieder Abschied nehmen. Zur Mittagszeit verabschieden uns von unseren Reisebuddys Anja und Jan, die noch hier bleiben um am nächsten Tag in Richtung Bolivien/Paraguay aufbrechen. Vielen Dank für die tolle gemeinsame Reisezeit und die schönen Momente!!! Wir werden Euch vermissen und freuen uns auf ein Wiedersehen in Good Old Germany :-)
Die Kids dürfen noch einmal in den Pool bevor wir dann die Rumpelpiste wieder zurück fahren. Am Asphalt angekommen bekommen die vier Reifen wieder den richtigen Luftdruck und Frank saust los. 210 Kilometer später sind wir in Aquidauana angekommen. Hier waren wir bereits nach der Ameisenbärstraße und da es uns gut getaugt hat, stehen wir am gleichen Platz am Park. Die Kids freut es, denn der Spielplatz ist ja ums Eck. Wichtig, denn die Fahrt heute war lang.
Es stehen uns jetzt ein paar lange Fahrtage bevor - unser nächstes Ziel sind die Wasserfälle Iguazu - es liegen noch 800 Kilometer vor uns.
18. Juni 2024: Wir verlassen Aquidauana nachdem die Kids nochmal auf dem Spielplatz und wir danach einkaufen waren. Anschließend ging es 370 Kilometer durch die Weiten Brasiliens. Vorbei an nicht endend wollenden Viehweiden, Mais- und Zuckerrohrfeldern.
Die Stimmung im LKW halten wir mit unzähligen Kinderhörspielen hoch.
Unser Übernachtungsplatz ist heute ein waschechter Truckstopp und zum Abendessen gibt es gibt Kaiserschmarrn.
19. Juni 2024: Wir hatten eine gute Nacht auf dem Posto, wie sich die Raststätten hier nennen. Trotzdem sind wir früh wach, denn der Trucker-Arbeitstag beginnt im Morgengrauen.
Nach dem zurückliegenden langen Fahrtag sind die Kids nicht in Fahrlaune. Wir müssen so ziemlich alle Motivationsregister ziehen, um los zu kommen. Die Aussicht, heute zum Mittag auf einem Campingplatz am Fluss mit Spielplatz zu stehen, gibt dann den entscheidenden Ausschlag.
Also düsen wir los, die Strecke gibt nicht viel Bildmaterial her. Links und rechts wieder die unendlichen Weiten an Weideland, Mais und Zuckerrohr und das ewige Auf- und Ab auf der guten Asphaltstraße. Manchmal fühlen wir uns wie in einer Achterbahn.
Nicht so lustig sind die überholenden Extra-Langen Sattelzüge (bis 30 Meter), die unserem Tempo 90 mit deutlich mehr als 100kmh an einem vorbeiziehen. Bergab wohlgemerkt! Bergauf reicht die Kraft nicht und wir hängen wieder hinten dran. Mpf …
Nach gut 3 Stunden Fahrt erreichen wir die Stadt Guaira, kurz nachdem wir die Grenze zu Paraguay buchstäblich rechts liegen gelassen haben.
Wir überqueren auf der BR-163 den Rio Parana auf der Ayrton-Senna-Brücke, der mit 3.607 Metern Länge, längsten Flussbrücke Brasiliens. Wirklich imposant!
Unseren Stellplatz finden wir am Wassersportzentrum Marinas. Die Kids sind glücklich über die große Spielfläche! Wir wundern uns über die sauber eingezeichneten Stellflächen, Wasser- und Stromanschlüsse. Wie wir später erfahren, beginnt hier am Wochenende eine einwöchige Messe für Camping- und Wohnmobile und es werden bis zu 300 Camper erwartet. Na zum Glück fahren wir morgen weiter! Iguazu wir kommen.
20. Juni 2024: Heute lief es nicht wie geplant - gut, das ist nicht neu. Aber für diesen Tag haben wir es einfach nicht erwartet. Wir sind wie geplant losgekommen, nachdem die Kids nochmal ausgiebig auf dem Spielplatz waren. Auch die Fahrt raus aus der Stadt war kein Problem aber dann fing es an: LKW Stau, Bauarbeiten auf der Straße, schlechte Straßen und somit nur langsames vorankommen und die Fahrt durch dicht besiedeltes Gebiet, was hier einhergeht mit diesen tollen Brems-Schwellern (Hobbel-Bobbel wie wir sagen), ein ewiges Gegurke … Die Mittagspause an einem kleinen See fällt auch etwas länger aus, was uns aber sehr gut getan hat!
So kommen wir nicht wie geplant am späten Mittag in Foz de Iguazu an, sondern erst nach Einbruch der Dunkelheit. Zum Glück ist der Campingplatz 24/7 geöffnet und hat einen Stellplatz für uns.
Wir richten uns ein und die Kids erkunden noch etwas den Platz. Hier bleiben wir ein paar Tage stehen und erkunden die Umgebung - wir sind sehr gespannt freuen uns!
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