Kurzüberblick: Wir verlassen die schöne Insel Floripa und fahren entlang der Küste Brasiliens. Am Praia de Rosa beobachten wir eine Walkuh mit Kalb und in Laguna die Tümmler beim gemeinsamen Fischfang mit den Fischern. Wir stehen an wundervollen Ständen und Seen bevor wir Brasilien an der Grenze in Chui nach Uruguay verlassen.
2. Juli 2024: Mit dem Rauschen der Wellen sind wir eingeschlafen und wachen mit diesem auch wieder auf. Diese Naturgeräusche sind einfach beruhigend und wunderschön!
Nach unserem Frühstück und dem Verfüttern einiger Möhren an das „Nachbar-Pony“, geht unsere Fahrt weiter. Wir queren die Insel, um wieder aufs Festland zu gelangen. Hatte ich schon erwähnt, dass es hier richtig steil rauf und runter geht? Die Ilha Santa Catarina ist außerdem in ihrer Nord-Süd-Ausdehnung etwa 54 km lang und 18 km breit. Ihre Fläche beträgt 424,4 km².
Angekommen auf der 101 erwartet uns – Stau! – Natürlich, wie könnte es anders sein? Das Verkehrsaufkommen macht uns echt zu schaffen … Kurz entschlossen biegen wir nach ca. 2/3 unserer geplanten Reiseroute ab und fahren wieder ans Meer, an die Praia do Rosa. Er gilt als einer der besten Strände des Landes und ist das einzige brasilianische Mitglied im „Club der 30 schönsten Buchten der Welt“ (mit Sitz in Frankreich). Außerdem ist er ein Surfer-HotSpot, die Umgebung ein Wander-, Reit- und Fahrradfahrer-Paradies. Jetzt, zwischen Juli und November, stehen vor allem die Glattwale im Fokus. Diese verlassen die Antarktis und bringen in Küstennähe von Santa Catarina ihre Kälber zur Welt.
Wir gehen zum Mittagessen in ein Strandlokal und beim Blick schweifen lassen über das Meer entdecken wir einen Blas, eigentlich zwei – einen Großen und einen Kleinen. Leider sind die Tiere zu weit weg, um mehr sehen zu können. Aber sie schwimmen nicht schnell und halten sich lange an einer Stelle in der Bucht auf und bleiben eigentlich immer im Blickfeld.
Nach unserem Mittagessen, das wirklich lecker war, lässt Frank unsere Drohne steigen und wir erhaschen doch tatsächlich einen Blick auf eine Wal Kuh mit Kalb. Einfach nur klasse! Ich liebe diese wunderbaren Meeresriesen.
Wir vertreten uns noch ein wenig die Beine bei einem schönen Spaziergang und auf dem Rückweg darf das Wellen-Wettrennen natürlich nicht fehlen! Nebenbei beobachten wir die Surfer auf ihren Boards, auch ein wirklich tolles Schauspiel.
Da wir leider hier nicht stehen bleiben dürfen, geht es noch ein paar Kilometer weiter, die 101 hinunter. Auf einem riesigen Posto in Mirim schlagen wir dann unser Nachtquartier auf. Das war ein richtig schöner Tag!
3. Juli 2024: Auf so einem Posto ist wirklich viel los. Und trotzdem sind wir verwundert, wie zivilisiert und rücksichtsvoll geparkt wird. Werden Zuhause hierfür die Raststätten-Parkplätze penibel eingezeichnet, gibt es hier einfach nichts, und trotzdem funktioniert es einwandfrei! Wenn man dann noch bedenkt, dass hier der ‚normale‘ LKW 26–30 Meter lang ist, gleich doppelt bemerkenswert! Für uns geht es heute erst mal in das ca. 80 km entfernte Laguna. Hier wollen wir uns ein ‚Phänomen‘ anschauen, dazu nachher mehr 😀 Unsere Fahrt dorthin führt weiter auf der 101, gut ausgebaut und nicht allzu viel los. Irgendwann fängt es an mit Regnen und das Thermometer fällt. Im Ort Laguna fahren wir immer am Meer entlang und finden einen tollen Parkplatz in Meeresnähe. Wir sind gespannt, ob wir die großen Tümmler sehen, die gemeinsam mit den Fischern auf Fischfang gehen! Denn hier haben es Fischer und Delfine auf dieselbe Beute abgesehen: silbrige Meeräschen. Anstatt um die Nahrung zu konkurrieren, haben sie jedoch eine Allianz geschlossen. Die Großen Tümmler treiben ganze Schwärme (je nach Zeit auch nur wenige) von Meeräschen zur Küste hin, wo mehrere Fischer Seite an Seite hüfttief im Wasser stehen und ihre Netze bereithalten. In dem trüben Wasser können die Fischer ihre Beute nicht sehen, daher beobachten sie stattdessen die Delfine. Wenn die Meeressäuger mit ihrem Kopf oder ihrer Schwanzflosse auf das Wasser schlagen, ist das für die Fischer das Zeichen, ihre Netze auszuwerfen. Dadurch brechen die Fischer aus ihrer Formation, was es den Delfinen erleichtert, einzelne Fische zu fangen. Forscher wissen bereits seit den Achtzigern von dieser Beziehung, von der beide Seiten profitieren. Sie haben die örtliche Delfinpopulation beobachtet, die etwa 60 Tiere umfasst, von denen allerdings nur einige mit den Fischern kooperieren.
Wir sehen heute ein paar Fischer und auch Delphine, die gemeinsam fangen. Es ist eigentlich ganz unspektakulär, denn von den Tümmlern sieht man nur wenig und es geht sehr ruhig zu. Trotzdem, sehr faszinierend!
Wir laufen noch den Deich entlang bis zum Leuchtturm und sehen dabei den Surfern zu, die auf der anderen Deichseite die perfekte Welle reiten möchten. Als es wieder anfängt zu regnen, laufen wir schnell zum LKW zurück und stellen die Heizung an – es ist wirklich kalt geworden! Da wir bei dem trüben Wetter keine Lust haben, weiterzufahren, bleiben wir stehen. Die Kids freuen sich und legen mit dem Spielen los! Und wir haben morgen somit nochmal Gelegenheit, Mensch und Tier zu beobachten.
Später stellt sich unser ungeplanter Halt als gut heraus. Denn die Sonne lässt sich wieder blicken, die Kids können mit den Rollern auf dem großen Platz und der Halfpipe düsen und später gibt es noch einen schönen Strandspaziergang!
4. Juli 2024: Am Morgen geht es nochmal raus, um die großen Tümmler zu sehen – mit Erfolg. Die Fischer beobachten und sprinten an die richtige Stelle, an der die Tümmler ihre Jagd beginnen. Die Tiere geben den Takt an und die Fischer halten sich daran, einfach schön zu sehen.
Ich bin erstaunt über die vielen Einheimischen, die sich eingefunden haben. Ihren Gesten zufolge muss noch irgendetwas passiert sein. Ich verfolge ihre Bewegungen (Portugiesisch ist noch immer fast nicht zu verstehen) und sehe ein fast gesunkenes Fischerboot auf dem Meer. Daher also die Aufregung. Die Polizei- und Militärpolizei fährt mit den Booten hin, zieht aber unverrichteter Dinge ab.
Wir verabschieden uns von dem netten Ort und fahren weiter die Küste entlang. Bei Ararangua beschließen wir, wieder ans Meer zu fahren. In Balneário Morro dos Conventos finden wir einen netten Spot direkt am Meer und so darf die Strandfahrt natürlich nicht fehlen. Wir befreien beim anschließenden Strandspaziergang noch eine blaue Krabbe aus einem alten Fischernetz, sehr zur Freude der Kids.
Die Temperaturen sind mittlerweile auch schon wieder gefallen und der Wind aus Süden bläst patagonische Kaltluft herüber.
5. Juli 2024: Es regnet, es ist kalt und ungemütlich. Zum Glück haben wir Platz in der Bude und eine gute Heizung. Die Kids stört es nicht und genießen den geruhsamen Vormittag mit Lego bauen und basteln. Irgendwann fahren wir dann doch los, weiter der 101 entlang.
In Torres biegen wir ab, wieder Richtung Küste. Eigentlich wollten wir hier ein paar schöne Klippen anschauen, aber der Regen, der zapfenkalte Wind und fehlende Sicht machen uns einen Strich durch die Rechnung. Wir suchen einen Parkplatz, was in dieser Stadt gar nicht so einfach ist. Überall stehen Verbotsschilder – puh! Als wir kurz anhalten, um uns zu beraten und das Deutschlandspiel zu hören, werden wir von der Polizei gleich weitergeschickt. Am Leuchtturm werden wir schließlich fündig, zumindest ist das lt. IOverlander einigermaßen geduldet. Da das Wetter weiterhin super schlecht ist, rechnen wir auch nicht mit vielen Besuchern. Wir werden sehen. Die Aussicht von hier oben ist in jedem Fall super, auch bei schlechtem Wetter.
6.-7. Juli 2024: Was so ein ‚Bisschen‘ Sonnenschein doch ausmacht! Der Wund pfeift immer noch ganz schön kalt um unsere Ohren, aber die Sicht ist grandios! Wir lassen das Bild noch etwas auf uns wirken und fahren los. Heute Morgen hat doch tatsächlich die Touri-Polizei angeklopft und gemeint, wir dürfen hier nicht stehen. 😅. So ein netter Ort, der auf Touristik ausgelegt ist, aber Wohnmobiltourismus möchte er nicht. Naja, wir hatten eine gute Nacht, und das ist viel Wert. Eigentlich wollten wir ja den Park mit den Klippen anschauen, aber das schenken wir uns auch. Zum einen sehr teuer und mehr, wie vom Leuchtturm aus zu sehen, gibt es nicht. Unser Weg führt wieder etwas weg vom Meer. Die Strecke ist recht eintönig, wenn auch gut zu fahren. Zur Mittagspause steuern wir den Lagoa dos Barros an. Unseren ausgesuchten Platz können wir nicht ansteuern, da der See nach den schlimmen Regenfällen im Mai immer noch Hochwasser hat und die eigentliche Uferzone unter Wasser steht. Wir fahren etwas weiter und finden dann noch einen echt schönen Stellplatz, recht nah am Ufer, aber ein bisschen versteckt. Nach dem Mittagessen beschließen wir, das gute Wetter und den schönen Platz zu genießen, und bleiben für die Nacht! Die Kids sammeln Holz für ein Lagerfeuer, nutzen den Platz als Sandkasten und bauen eine Hängemattenhöhle. Alles richtig gemacht, würden wir sagen!
Die Laute auf unserem Dach haben es in der Nacht schon angekündigt – es regnet mal wieder. Das tut der guten Stimmung im LKW aber keinen Abbruch. Wir nutzen die Zeit gemeinsam zum Spielen, Basteln, Hörspiele hören und dabei aufräumen.
Irgendwann ist es auch mal Zeit, um die Nase nach draußen zu halten. Kalt, aber einigermaßen trocken. Die Kids arbeiten an ihrer Sandhöhle weiter. Als Seelen- und Körperwärmer gibt es leckeren Milchreis und guten Tee.
Zum Abschluss dieses wirklich faulen und entspannten Sonntags schauen wir noch einen Film – Herbie, der tolle Käfer 😀
8. Juli 2024: Ganz kurz haben wir überlegt, doch nochmal stehen zu bleiben, doch es zieht uns weiter. Landschaftlich ändert sich kaum etwas: Weite Weideflächen, die z. T. sehr unter Wasser stehen, darauf oft große Rinderherden, Nadelwälder, die in Reih- und Glied stehen, versprenkelt ein paar Häuser, ein paar Ortschaften, riesige, alte Bäume mit ausladenden Ästen, die für 1000 Baumhäuser geeignet wären – lt. Aaron. Wir kommen ganz gut voran, die Straße ist recht gut ausgebaut, nur vereinzelt gibt es Schlaglöcher.
In Sao Simao ist es Zeit für eine Pause, und das Meer ist nur 10 KM entfernt. Also biegen wir vom guten Asphalt auf eine Sandpiste ab, die oftmals einem Flusslauf gleicht. Unser Dicker meistert das mit Bravour und so stehen wir einige Zeit später in einem Dörfchen, das in der Sommerzeit bestimmt überlaufen wird – denn dieser Strand ist wirklich wunderschön!
Die Kids zieht es gleich raus zum Buddeln und Sandrutschen. Heute sogar mit Mütze und ohne Schuhe 😀. Das Toben tut den beiden sichtlich gut, und da es uns hier so gut gefällt und wunderbar ruhig ist, verlängern wir unsere Mittagspause und bleiben bis morgen.
So verbringen wir den Nachmittag im Wind, mit Toben auf der Düne und spazieren am Strand. Abends gibt es wieder eine längere Partie Memory, bevor alle müde ins Bett fallen.
9. Juli 2024: Die Nacht war toll – das zarte Rauschen des Meeres im Hintergrund und doch seelenruhig. Da wir alle gut geschlafen haben und recht früh aufgestanden sind, geht es nach dem Frühstück raus zu einem langen Strandspaziergang. So schön! Gut, es ist mit 12 Grad nicht gerade warm, aber der Wind pfeift nicht so dolle und die Sonne scheint.
Auf dem Heimweg entscheiden wir, nochmal auf den Strand zu fahren. Der Sand gibt es her und es ist nichts los. Danach fahren wir die Sandpiste wieder in Richtung Straße und machen noch ein paar Aufnahmen.
In Sao Simao bekommt Herr Rossi dann mal wieder Diesel und wir können unseren Wassertank füllen - super! So gerüstet geht es noch zwei Stunden weiter in Richtung Rio Grande. Das Wetter verschlechtert sich zunehmend, die Sonne verschwindet und es wird grau – auch die Außentemperatur sinkt auf 10 Grad.
Zum Übernachten zieht es uns wieder ans Meer. Deshalb biegen wir in Bojiru ab und wieder erwartet uns eine Sandpiste. Diesmal nicht so lang, dafür in einem schlechteren Zustand. Auch das im Winter fast verlassene Fischerdörfchen ist nicht so schön und es liegt viel Müll herum. Wir gehen trotzdem ein paar Meter zum Strand und genießen die Weite. Aber mir ist definitiv zu kalt – der Wind hat es einfach in sich. Als dann noch die ersten Regentropfen dazukommen, drehen wir um. Im LKW gibt es warmen Tee und Kuchen – so lässt es sich aushalten 😀
Wir nutzen den Rest des Nachmittags zum Malen, Lesen und Spielen. Emilia hat ihr LÜK wiederentdeckt und Aaron tüftelt an den ‚Plänen‘ für sein Baumhaus und das Fischerboot, das er in ein Hausboot umbauen möchte. Ziele muss man haben im Leben.
10. Juli 2024: Schon in der Nacht regnet es und hört am Morgen auch nicht auf – mal wieder. Und es ist kalt. Ein bisschen fühlt es sich wie Winterferien zuhause an.
Wir verlassen den Strand und es geht über die unter Wasser stehende Sandpiste wieder auf die 101. Mit den Scheibenwischern im Takt zieht die Landschaft vorbei und wir sehen leider nicht viel von der Küste bzw. den Seen auf der anderen Seite. Hier ist die Landzunge nämlich nur 3 KM breit und wird auch ‚süßer Strand‘ genannt.
In São Jose do Norte angekommen, müssen wir zwei Stunden auf die Fähre nach Rio Grande warten. Wir vertreiben uns die Zeit mit Essen und Spielen. Raus geht aufgrund des starken Regens leider nicht.
Als es mit Fähren losgeht, ist die Auffahrt schon spannend – der Fluss führt starkes Hochwasser und so ist ein Teil der Straße noch unter Wasser. Wir dürfen ganz vorne links parken – front row mit bester Aussicht 😀 . Nach uns kommen noch ein paar schwere LKW auf die Fähre und wir merken, wie diese merklich tiefer gelegt wird. Die Fahrt ist regnerisch, aber ruhig, und nach 40 Minuten dürfen wir wieder runter vom Schiff. Alles gut gegangen.
Eine Fahrt ins Zentrum zum Einkaufen und Wäsche abgeben muss auch noch sein.
Zwei Stunden später beziehen wir das Quartier an einem Parkplatz am Hafen.
Wir sehen ‚Stadt-Capybaras‘ und Frank geht mit den Kids noch ein bisschen Lüften. Ich Frostbeule ziehe Abendessen machen vor.
Für die Kids (und uns) war der Tag heute eine echte Geduldsprobe – Bewegungsdrang VS Regen, Fahren und langes Warten auf der anderen Seite… Nicht immer einfach, das Reisen…
11. Juli 2024: Rio Grande, gegründet 1737 – eine typische Arbeiterstadt. Der Hafen von Rio Grande ist der vierte im Güterumschlag in Brasilien und die Heimat der ersten in Brasilien gebauten Riogrande-Erdölraffinerie, die 1937 als „Ipiranga-Raffinerie“ eröffnet wurde.
Auch der Fischfang spielt hier eine große Rolle, und so gehen Frank und die Kids am Morgen zum Fischmarkt und kaufen uns ein paar leckere Filets – die großen dicken Fische hätten leider nicht in unsere Pfanne gepasst, sagt Aaron.
Dann geht sie los, unsere heutige Etappe. Sie führt uns über endlose Geraden mit dem typischen Landbild: Ackerbau und Viehwirtschaft. Nicht sehr abwechslungsreich… Die Kids haben neue Hörspielfolgen und ich bin auf ein Neues erstaunt, wie gut die beiden zuhören und dabei die Welt um sich herum ausblenden können.
Pause machen wir in Taim am Lago Mirim. Eine Dünenlandschaft, und der See schlägt Wellen wie das Meer. Wir beobachten einige „See-Kühe“, die im kalten Wasser grasen. Zuerst vermuten wir, sie sind evtl. angebunden. Aber nein, sie stehen da ganz freiwillig – muss wohl schmackhaft sein, das Seegras 😀.
Die Kids flitzen um die Wette und erkunden das Gebiet. Nach gut zwei Stunden setzten wir unseren Weg fort. Es geht jetzt ein gutes Stück auf der BR-471 durch die Taim-Feuchtgebiete. Es ist eines der wichtigsten Ökosysteme in Brasilien. Wir sehen Lagunen- und Meeresstrände, Sümpfe, Felder, Hügel- und Dünenfelder. Wir sehen unheimlich viele Tiere, was uns sehr freut und womit wir bei den Temperaturen (um die 12 Grad) nicht gerechnet hätten! Die Kinder wetteifern, wer als Nächstes eine Schildkröte, einen Kaiman oder Capybara sieht. Auch sehen wir viele Vögel und einige davon das erste Mal. Wirklich toll! Nach dieser Abwechslung rollen wir die nächsten Kilometer mit Erzählungen, was (Tiere) wir wann und wo schon gesehen haben.
Nach 260 Kilometern kommen wir an unserem Übernachtungsplatz bei einem Rodeo-Gelände in Santa Vitor an. Es trennen uns noch 20 Kilometer zur Grenze von Uruguay und gut 400 km von Montevideo.
12. Juli 2024: Heute ist Grenztag – und so machen wir uns nach einem gemütlichen Vormittag auf den Weg in die 20 KM entfernte Grenzstadt Chuy. Der brasilianische Grenzposten kommt kurz vor die Stadt, und hier checken wir ganz unkompliziert aus Brasilien aus. Die jungen Grenzbeamten waren sehr freundlich und Migration wie Aduana gingen recht schnell. Die Kids meinten: »Das war aber eine kurze Grenze!«
Anschließend geht es noch in einen Supermarkt, um uns für ein paar Tage einzudecken.
Am Grenzposten von Uruguay angekommen sind wir erst einmal sehr erstaunt, denn das Gebäude sieht sehr heruntergekommen aus. Aber gut, auf den Inhalt kommt es ja bekanntlich an! Die Grenzbeamten sind superfreundlich und stempeln uns mit einem Lächeln im Gesicht ein und händigen uns gleich noch ein paar Flyer und Stadtkarten aus.
An der Aduana ging es auch zügig. Wir haben uns schon vorab registriert, und so musste das TIP nicht lange ausgefüllt, sondern nur noch ausgedruckt und unterschrieben werden. Ein Blick auf unsere Versicherung und schon durften wir weiter! Ohne dass jemand unseren Dicken von Innen inspizieren wollte reisen wir also in Uruguay das zweite Mal ein! Ein komisches Gefühl, denn das war unser letztes Mal: Grenzen mit dem Dicken!
An der Küste Uruguays fahren wir noch ein paar Kilometer bis an den Strand von Rocha La Coronilla. Hier landen im Sommer viele Schildkröten am Strand. Jetzt im Winter ist er einfach nur schön. Wir stehen bequem in Meeresnähe und gehen auf Erkundung. Der Wind pfeift kalt, aber die Sonne scheint. Am Abend werden wir Mädels von den Jungs lecker bekocht. Es gibt Würstchen mit Kartoffelbrei und Zucchinigemüse. Die Mädels übernehmen dann den Abwasch.
Die nächsten Tage werden wir an der Küste entlang, über Atlantida nach Montevideo fahren. Unser Abgabetermin am 25. Juli rückt immer näher.