Eigentlich wollte ich ja immer einen Mehrtages-Blog schreiben, so als Wochenrückblick. Aber zum Glück gibt es das Wörtchen "eigentlich". Denn die RP1, also die Ruta Provincial 1, hat uns nachhaltig beeindruckt. Und da wir das nicht mit anderen Gedanken vermischen möchten, gibt es hierzu einen eigenen Eintrag.
Gestartet sind wir nach einer guten Nacht am Meer in El Condor. Die Sonne scheint schon früh am Morgen und die Papageien ziehen ganz nah an unserem Wohnmobil vorbei. Sie haben uns schon mit Sonnenaufgang mit ihrem Lauten geweckt. Wir fahren noch durch das schöne Örtchen und kaufen in einem kleinen Laden frisches Baguette. Obwohl wir erst gefrühstückt haben, müssen wir gleich zugreifen. Wieder führt uns die gut asphaltierte Straße an Memorial vorbei und wir können nochmal die Flugkünste der Papageien beobachten. Einige Kilometer fliegen sie an der Steilküste und zeigen ihre Künste in der Luft. Aber auch auf den Stromleitungen oder am Straßenrand sitzend sind sie einfach schön anzusehen. Wir fahren also langsam um das Schauspiel noch etwas zu beobachten.
Nach ein paar Kilometern an der Küste entlang, auf immer noch asphaltierter Strecke, kommen wir in das kleine Örtchen La Loberia und mit dem Ortsende kommt auch ein Schild "PELIGRO" = gefährlich und "Prohibido Estacionar" = "Parken verboten" - gut zu wissen! Hier ist also "Ende Gelände" oder der Anfang von dem was Spaß machen kann :-) Wir fahren ab jetzt auf einer gut geschotterten Straße. Diese führt uns am Naturreservat Punta Berjema vorbei, das für seine See-Elefanten- und Robbenkolonien bekannt ist. Leider ist es derzeit aufgrund der Vogelgrippe Pandemie geschlossen und der Großteil der Tiere ist verendet - sehr traurig!
Wir düsen weiter und die Straße wechselt ihr Bild. Zum guten Schotter gesellen sich jetzt immer mehr Schlaglöcher (die aber gut zu umfahren sind, die Straße ist breit genug) und vor allem Sandverwehungen dazu. Manchmal fährt man auch einfach nur auf Sand und muss mit den Dünungen aufpassen. Dazu kommt ein Ausblick, den wir so bisher noch nicht gesehen haben. Links fährt man auf der Meerseite - manchmal hoch auf der Klippe und dann wieder ganz nah am Strand - und rechts ist die Landseite - mal mit meterhohen Dünen, mal mit Pampa und Tieren. Dazu kommt ein Wind, immer von Vorne und dann schräg links oder schräg rechts - gut zu erkennen am Staub, der hinter Herr Rossi mal links und mal rechts weht :-) Der Ausblick ist aber fantastisch - Meer, Strand und Land soweit das Auge reiht. Mal geht es Schnurgerade aus bis zum Horizont und dann wieder Kurvenreich (wobei hier Kurven eher Biegungen sind), leicht abfallenden oder ansteigend. Zur Vorsicht werden hier alle Kurven, Hubbel und Hügel mit Verkehrsschildern gekennzeichnet. Manchmal sehr befremdlich, wenn mitten in der Pampa ein "Achtung Kurve" kommt oder eine Geschwindigkeitsbegrenzungen, an die sich aber keiner hält - ähnlich wie mit Überholverboten. Wir sehen in den Buchten Angler stehen und manchmal Angeln sie auch von einem Aussichtspunkt aus. Die Angelschnur sieht man ins Meer ziehen, wie sie aber dorthin gelangt, erschließt sich uns nicht.
Auch Wildlife bekommen wir heute zu sehen: außer den tollen Papageien queren zwei Gürteltiere unseren Weg uns super spektakulär sehen wir an einem ungeplanten Stop den Blas eines Wales. Kurz darauf auch in der Ferne den Wal selbst, wie er ruhig seine Bahnen zieht. WOW!
Wir machen Rast, gefühlt im Nirgendwo, in Bahia Creek in den Dünen. Hier gibt es eine kleines Hostal und der Besitzer vermietet kleine Zelte in Form eines Iglus. Die Kids und Frank probieren gleich den Popo-Rutscher aus, den wir mal für alle Fälle mitgenommen haben. Leider funktioniert es nicht so wie gedacht, aber Spaß hat es gemacht, das zählt! Die Sonne scheint bei 29 Grad und der Wind bläst - eine gute Mischung für die Sonnencreme :-))))
Die nächste Etappe führt uns wieder Landeinwärts, guter Schotter mit wenig Spurrillen lässt uns vorwärts kommen. So düsen wir wieder einige Kilometer und sehen wieder das Meer. An einem Strandabschnitt, relativ kurz vor San Antonio Este, beschließen wir die Fahretappe zu beenden und parken an einem tollen Kies/Muschelstrand ein. Wir baden unsere Füße im Meer und die Kids und Frank wagen sich sogar ganz hinein. Es ist wirklich kalt! Hier hat das Tropenfeeling also ein Ende 😉
Als wir so stehen und eigentlich den Strand entlang spazieren möchten, entdecken wir eine kleine Schule von Delfinen. Emilia sagt "Heute ist unser Glückstag" recht hat sie und ganz genau so fühlt es sich an!
Den Sternenhimmel, den wir hier bei einem Gläschen Wein noch sehen, kann ich leider fotografisch nicht festhalten, aber ich kann euch sagen - der Himmel hängt voller funkelnder Sterne 🌟 und der große Wagen steht auf dem Kopf :-) Wieder schlafen wir bei Meeresrauschen ein und freuen uns auf den nächsten Tag!
Wow! Das klingt großartig und die Bilder sehen top aus! Danke für den Sommermoment. Hier regnet es bei 8 Grad 😀😘 wir wünschen euch noch ganz viel Spaß und passt gut auf euch auf!