Kurzüberblick: Wir verlassen das Amazonas-Tiefland und queren über das bolivianische Tiefland nach La Paz.
30. März 2024: Trotz der Wärme haben wir alle relativ lange geschlafen und unser Morgen beginnt gemütlich. Wir gehen noch eine Kleinigkeit einkaufen, verabschieden uns von den „netten Nachbarn“, tauschen Nummern aus und bekommen noch ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg – vielen Dank! Die Fahrt führt uns aus Trinidad heraus und keine 20 km später endet die Fahrt auf dem guten Asphalt und wir stehen vor einer Flussdurchquerung, die wir eigentlich erst später auf dem Schirm hatten. Aber da es wohl doch recht viel geregnet hat, ist kein Durchkommen auf der 3 und wir müssen Fähren. Hier fühlen wir uns etwas „verarscht“, denn kurz zuvor bezahlen wir Maut und sind dann der Willkür der Flößer ausgesetzt. Wir wissen, dass Einheimische 50 Bol für die Überfahrt des wesentlich breiteren Rio Marmore bezahlen (die uns dann ja auch noch bevorsteht), von uns wollen sie aber 200 Bol für die 3-Minuten-Überfahrt. Frank verhandelt toll und sucht noch nach einer Alternative. Letztendlich müssen wir aber die 130 Bol (ca. 18 Euro) bezahlen (das Grinsen des Flößers zeigt uns, wir sind deutlich darüber) und werden in einem rudimentären Holzfloß auf die andere Seite geschippert. Jetzt geht es über eine sehr löchrige Straße weiter zur Überfahrt über den Rio Marmore. Wir kommen an und sollen schnell auf das Floß auffahren. Wir wollen aber zuerst den Preis wissen. Ein Grinsen und drei Finger in die Luft gehoben – wir sollen 300 Bol bezahlen. Also geht die leidliche Verhandlung wieder los und wir können auf 200 Bol herunterhandeln, wohl wissend, dass das immer noch viel zu viel für die 5-Minuten-Überfahrt ist. Aber wir müssen ja rüber. Weiter geht es auf der holprigen Strecke, bis wir in der Ferne eine Asphalt-Fata Mogana sehen, die sich zum Glück als echt herausstellt! So kommen wir recht schnell an unser Übernachtungsziel – San Ignacio de Moxos. Hier wollten wir eigentlich am wirklich schönen Plaza schlafen, aber da morgen Ostersonntag ist, wird die Straße für den Umzug gesperrt. Wir schlendern also noch ein bisschen durch die Stadt und den Plaza und fahren dann noch an die in der Nähe liegende Lagune und schlafen bei tollen Tiergeräuschen und recht angenehmen Temperaturen ein.
31. März 2024: Ostersonntag: Heute Morgen ist Lego-Bauen angesagt, und so haben wir Zeit, die Osterkleinigkeiten außerhalb des LKWs zu verstecken. Die Kids freuen sich riesig, dass der Osterhase (oder hier der Ostervogel, oder das Osterstachelschwein, oder das Osterwasserschwein oder…) sie nicht vergessen hat, und sammeln ihre Süßigkeiten rund um den LKW ein. Ein kleines Präsent gab es dann auch noch – die Freude über den Lego-Bausatz und die rosa Katze war groß!
So gut gelaunt machen wir uns dann vormittags auf den Weg. Einen Übernachtungs-Stopp bei Yucumo planen wir vor Rurrenabaque noch ein. Leider können wir den Weg durch die Dschungelstraße aufgrund der Regenzeit nach Santa Rosa nicht nehmen. Wir fahren also wieder endlose Geraden durch eine üppige grüne Landschaft, auf der abers sonst nicht arg viel passiert. Außer dutzenden Hinweisschilder auf wilde Tiere: Krokodil, Stachelschwein, Pferd, Kuh, Ameisenbär etc. Ein Schild fehlt, nämlich das der Schlange. Nirgendwo wird darauf hingewiesen, und dennoch sehen wir ein recht großes Exemplar (leider tot) auf der Straße! Nach einer kurzen Regenrast in San Borja und der ersten Sichtung von Bergen erreichen wir Yucoumo am späten Nachmittag und parken vor einem Hotel. Lt. IOverlander sicher, aber irgendwie sind die „Vibes“ der Stadt nicht allzu gut. Mangels Alternative bleiben wir aber stehen und denken: Das Beste ist, die Nachbarschaft ist zumindest nett!
1. April 2024: Die Nacht war wieder erwarten gut (manchmal trügt das Bauchgefühl auch und es ist gut, der zweiten Meinung des Partners zu folgen), nur am frühen Morgen war es laut, aufgrund der Straße nebenan. Hier in Bolivien ist Ostermontag kein Feiertag und die Menschen gehen zur Arbeit. Wir frühstücken, aber trotzdem sehr gemütlich, und beide Kids wollen an ihren Legos weiterbauen. Die Temperatur ist noch angenehm, also machen wir das so. Als wir dann loskommen, ist die Fahrt durch das üppige Grün auf guter Straße sehr kurzweilig und wir kommen nach zwei Stunden in Rurre an und quartieren uns im Hotel Mirador ein – in Rurre ist es nicht erlaubt, mit mehr als 5t in die Stadt zu fahren. Tut man es doch, wird man mit einer Strafe von 500 Bol belegt. Wir stehen hier gut und hoch über der Stadt mit einer tollen Aussicht. Das Hotel hat zudem einen Pool, und so hält es uns nicht lange, und wir suchen die Abkühlung. Die Kids sind überglücklich!
Am Nachmittag gehen wir uns dann noch die Stadt anschauen und mögen sie gerne. Überall flitzen die dreirädrigen TukTuks herum. Der große Fluss Beni fließt langsam daran vorbei und insgesamt wirkt sie ein bisschen verschlafen. Wir erkundigen uns noch nach einer Dschungeltour, wollen aber noch keine Entscheidung treffen.
Mit einem tollen kleinen Dreirad werden wir wieder zum Stellplatz chauffiert. Da uns die Moskitos hier aber auch zu schaffen machen, müssen wir im LKW zu Abend essen. Emilia ist so groggy, dass sie beim Essen einschläft, und mit Aaron zocken wir noch ein paar Runden Uno – ich verliere Haus hoch…
2. April 2024: Weil es uns so gut gefällt, bleiben wir heute nochmal hier, also alle vier!
Die Dschungeltour haben wir aufgrund von Verfügbarkeit und Preis verworfen, und so machen wir es uns heute hier gemütlich. Den Pool haben wir den ganzen Tag für uns alleine, gekocht wird im Restaurant und die Waschmaschine kommt mal wieder zum Einsatz! Erfolg auf der ganzen Linie! Zudem gibt es noch Wildlife in Form der kleinen Tiere zu sehen!
Es braucht heute Abend auch nicht viel, die Kids sind mal wieder so richtig ausgepowert! Morgen wollen wir weiter: La Paz und somit kühlere Temperaturen wartet auf uns.
3. April 2024: Nachdem der dicke Regenschauer vorbei ist, verlassen wir unseren tollen (heißen) Übernachtungsplatz der letzten zwei Tage und gehen noch ein paar Dinge in Rurre einkaufen. Danach sagen wir Adios zu der kleinen, charmanten Stadt und fahren Richtung La Paz. Die Stadt liegt ca. 470 KM und 3000 HM entfernt und wir werden es in keinem Fall in einem Rutsch schaffen.
Bis Yucumo kennen wir den Weg, guter Asphalt, wenig Kurven. Nach dem Ortsausgang ändert sich das Bild aber rapide. Wir fahren ziemlich in die Berge auf einer kurvigen und sehr holprigen Straße. Der Asphalt ist durchsetzt von Schotter, Schlaglöchern und Matsch. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt ca. 20 Km/h. So gondeln wir der Straße entlang und genießen den Ausblick auf und in die Berge.
Unser erster Übernachtungsplatz steht leider unter Wasser, und so fahren wir noch ein paar Kilometer weiter und finden einen Platz neben der Straße. Nichts Besonderes, aber groß genug, um nicht direkt an der Straße zu stehen und für die Kids ein bisschen Platz zum Springen. Morgen folgt Etappe zwei, mal sehen, was uns erwartet.
4. April 2024: Gestern hatten wir noch einen abendlichen Gast – Oktavio kam mit seinem Motorrad vorbeigefahren und nahm Franks nettes Winken als Aufforderung, umzudrehen und einen Schwatz mit uns zu halten. Dazu hat er uns noch tolle Früchte geschenkt und uns für den nächsten Tag eingeladen, seine Wildbienen und die Kaffeeplantage zu besuchen. Gerne!
Also stand heute Morgen (nach einer wirklich tollen, frischen Nacht) pünktlich um 8.30 Uhr Oktavio vor unserem LKW und hat uns ein paar Meter die Straße hinunterbegleitet. Von hier zweigt ein kleines Wegchen in ein großes Gartengrundstück ab. Hier hat Oktavio mit Oliver seine Wildbienen-Kästen stehen (unter anderem!) Er sagt uns, dass Wildbienen im Gegensatz zu den europäischen Bienen nicht stechen und ihren Honig nicht aggressiv verteidigen. Gut zu Wissen! Dann bekommen wir eine Vielfalt an Bienen zu sehen – von ganz Mini-Kleinen (Frank sagt, die hätte er eher unter die Kategorie Schädling eingeordnet) bis zu recht großen Schwarzen und Braunen. Auch dürfen wir den Honig probieren und sind erstaunt, wie anders er schmeckt und aussieht als unserer zu Hause! Auch bauen die Bienen ihre Stöcke ganz anders auf! Oktavio erklärt uns geduldig auch ein zweites Mal, wenn wir ihn nicht ganz richtig verstanden haben, und beantwortet unsere vielen Fragen.
Natürlich müssen wir von dem tollen Honig auch etwas kaufen und sind jetzt fürs gefühlt ganze Jahr eingedeckt.
Danach geht es ein paar Meter auf der Straße weiter und wir halten wieder am Straßenrand. Dieses Mal führen uns die beiden zu ihrer Kaffeeplantage – ein kleiner, toller Dschungelwalk! Währenddessen bekommen wir viel über den Kaffeeanbau, die Ernte und Weiterverarbeitung erzählt. Oktavio und Oliver produzieren ökologisch, also ohne Pestizide, Herbizide oder Fungizide für den deutschen Markt! Für die Kinder sind eher die vielen Bananenstauden interessant und wir bekommen auch hier fundiertes Wissen geliefert! Das Beste: Wir dürfen die unterschiedlichen Sorten probieren. Ich glaube, Zuhause kann ich nie wieder Bananen essen. Der Geschmack hier ist einfach unglaublich intensiv, lecker und vielfältig!
Nach der Führung geht es für uns weiter. Wir fahren die bergig-dschungelige Strecke weiter, die uns vom Naturfeeling sehr gut gefällt! Der Wegbelag dafür eher weniger, wenn auch die Straße nicht ganz so schlimm ist wie gestern, aber über einen Durchschnitt von 35 km/h kommen wir nicht.
In Alto Beni machen wir Mittagsrast und essen leckeres, in Bananenblätter eingewickeltes Brot. Süßlich, aber auch würzig und sehr reichhaltig - wir sind begeistert!
Wir möchten aber noch ein Stück weiter und der Asphalt-Gott meint es gut mit uns (nachdem Frank geschimpft hat: Er hat jetzt die Schnauze voll). OK, nicht durchweg, aber akzeptabel. Unseren Übernachtungsplatz finden wir nach Caranavi gegenüber eines tollen Wasserfalls (zwischen zwei Tunneln auf der alten Straße), zu dem wir auch gleich laufen. Ein wirklich toller Anblick. Zurück im LKW gibt es das Wunschessen der Kinder – Nudeln mit Soße – und nach einer Partie Uno fallen beide müde ins Bett. Die Temperatur ist merklich gesunken und wir freuen uns auf eine kühle Nacht!
5. April 2024: Wir verlassen unseren Platz nicht, bevor wir nicht noch einmal zu dem Wasserfall gelaufen sind. Auch heute Morgen fasziniert uns der Anblick und das laute Rauschen des Wassers!
Die Fahrt führt uns weiterhin durch kurvenreiches Gebiet im Grünen. Hin und wieder lässt der Straßenzustand zu wünschen übrig – aber tendenziell besser als die Tage zuvor! Wir fahren am Rand eines tollen Flusses, der weit unter uns fließt, und genießen den herrlichen Blick in die Weite und ab und an auch in die Tiefe! Da es die letzten Tage viel geregnet hat, strömt der Fluss ganz schön und begeistert vor allem Aaron, der überall Stromschnellen sieht!
Langsam aber sicher windet sich die Ruta 3 ab Coroico den Berg hinauf und wir überwinden auf einer Strecke von rund 63 Kilometern etwa 3500 m Höhenunterschied. Auf dem La Cumbre-Pass bei 4670 m machen wir Rast und schauen uns die Bergsee Laguna Estrellai an. Eine tolle Aussicht wird hier oben geboten. Allerdings ist es auch recht kalt und es geht ein schneidender Wind. Auf der Yungas-Straße kann man vom tropischen Regenwald bis zum Schnee und Eis auf der Höhe des Passes durch fast alle Klima- und Ökozonen Südamerikas fahren – unglaublich!
Wir erreichen Villa El Carmen, einen Vorort von La Paz, und müssen uns nun stark auf den Verkehr konzentrieren. Um auf unseren Campingplatz zu kommen, müssen wir einmal am Zentrum von La Paz vorbei und zum Glück (erst mal) nicht durch. Aber auch hier wird gefahren, wie wenn es keinen Morgen mehr geben wird. Autos drängen sich an den unzähligen Mini-Bussen vorbei, die die Straße verstopfen. Es wird unkontrolliert angehalten, gehupt und gedrängelt vom Allerfeinsten. Da macht auch keiner vor unserer Größe Halt… Mit stoischer Ruhe lenkt Frank den Dicken durch das Gewimmel und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Zum Glück sind die Straßen meistens breit genug und auch die Kabel hängen auf einer Höhe, die uns nicht in Bedrängnis bringt. Eine steile Passage müssen wir noch überwinden, bevor wir vor dem Tor unseres Campingplatzes „Las Lomas“ stehen. Wir sind froh, vorher reserviert zu haben, denn das Platzangebot ist nicht sehr groß. Aber wir passen rein (und wenn alle Kleinen weg sind, dann passen auch gut drei oder vier Große rein) und werden von Marcos, dem Besitzer, sehr freundlich begrüßt. Hier können wir die nächsten Tage gut stehen und uns La Paz in Ruhe anschauen. Morgen haben wir eine Tour mit Gert gebucht, auf die wir uns sehr freuen! Mit einem fantastischen Blick über Las Lomas und Hundegebell im Ohr beenden wir den anstrengenden Tag.
6. April 2024: Wir sind um 09:30 Uhr mit Gert an der „Linea Verde: Estacion Irpavi“ verabredet. Von unserem Camping sind das ca. 20 Minuten Fahrt. Wir nehmen das Taxi, weil kein Mini-Bus kommt, und sind so noch etwas eher da und sehen uns an der Haltestelle um.
Die „Mi Teleférico“ ist mit derzeit zehn Linien, jede durch eine andere Farbe gekennzeichnet, und ca. 30 km Gesamtlänge das weltgrößte städtische Seilbahnnetz. Die Gondelbahnen erschließen fast ganz La Paz und die Nachbarstadt El Alto und bietet eine stressfreie Art der Fortbewegung mit atemberaubender Aussicht!
Die Begrüßung mit Gert ist sehr herzlich und wir sind uns gleich sympathisch. Gert kommt ursprünglich aus Norddeutschland, lebt aber schon seit über 40 Jahren in La Paz. Zuerst des Berufs wegen und danach, weil es ihm einfach gefallen hat.
Wir gondeln also los und Gert versorgt uns nach und nach mit allen wichtigen Informationen zur höchstgelegenen Verwaltungshauptstadt der Welt. Sie liegt auf etwa 3.500 müM, wobei El Alto auf 4095 müM liegt. Sie wird auch „Die Stadt der Millionen Farben“ genannt.
Zuerst geht es nach El Alto, hoch oben auf dem Plateau. Von Hier aus haben wir einen fantastischen Blick auf La Paz. Die Stadt liegt in einem Talkessel, ist aber dennoch an jeder Bergseite bis oben hin bebaut. Es sieht unglaublich aus, wie die Hochhäuser in den Hügeln thronen, und die bunt bemalten Stadtviertel daneben heben sich ebenso ab. Die Wolkendecke hat sich auch verflüchtigt und zeigt uns einen tollen Blick auf die Cordillera Real mit dem Hausberg Huayna Potosie und dem zweithöchsten Berg Boliviens, dem Illimani. Dieser ist das Wahrzeichen von La Paz. Die Aymara nennen ihn „Illemana“, „wo die Sonne geboren wurde“, oder „Jilir Mamani“, „der älteste Sohn“.
Wir fahren wieder „nach unten“ und Gert zeigt uns viele Wandgemälde, die auf die (häusliche) Gewalt und Unterdrückung der Frauen hinweisen und auf den gemeinsamen Kampf dagegen.
Wir laufen durch die charmante Straße „Calle Jaen“ mit ihren gut erhaltenen kolonialen Häusern. Über abgelaufenes Kopfsteinpflaster spazieren wir zwischen alten, bonbonfarbenen Fassaden aus dem 18. Jahrhundert. Wir essen leckere Saltenas, die wir in Bolivien kennen und lieben gelernt haben. Es handelt sich hierbei um eine Art Empanada, aber mit Suppe gefüllt, die man austrinkt und die Hülle verspeist. Anschließend gibt es noch lecker gefüllte Schokoküsse – ein Träumchen!
Weiter geht es mit einem tollen alten Bus zum Aussichtspunkt Mirador Killi Killi. Er überblickt auf 3.600 Metern mitten in der Stadt das Häusermeer. Danach zum Plaza Metropolitan Murillo. Hier stehen das neue Parlament und der Präsidentenpalast (Hochhaus). Ob wir es schön finden? Na ja, die alte Kirche davor hat wesentlich mehr Charme. Wir schauen dem bunten Treiben zu und gehen dann über den belebten Plaza San Francisco, den die imposante Barockkirche de San Francisco beherrscht. Kunstvolle Vögel, Blumen, Früchte und Masken zieren die außergewöhnliche Steinmetzkunst.
Von hier aus sind es nur noch ein paar Meter und wir sind in der Calle de las Brujas – der Hexenstraße. Für jedes Leiden und jeden Wunsch steht das passende Mittelchen auf dem Zaubermarkt bereit. Sei es für die Liebe, mehr Manneskraft oder Gesundheit. Traditionell stellen die Donas, die die Läden betreuen, Kräuter, Mixturen und Zuckertafeln mit Bildern der persönlichen Wünsche der Kunden individuell zusammen. In Form eines Brandopfers stimmen diese Pachamama, die Mutter Erde, gütig. Lamaföten sorgen für ein glückliches Leben im neuen Heim. Skurril? In jedem Fall! Trotzdem ein echter Hingucker!
Zum Abschluss des Tages gondeln wir wieder an unseren Ausgangspunkt zurück, wo es noch leckere Donuts gibt. Wir verabschieden uns wieder von Gert – was für ein fantastischer, kurzweiliger und super interessanter Tag. Wir haben nicht nur La Paz kennengelernt, sondern auch viel über Politik und Gesellschaft und das Leben in der Stadt gelernt! Das Taxi bringt uns wieder nach Hause und die Kids tollen noch ein bisschen im Garten und fallen dann aber kurze Zeit später todmüde ins Bett – so wie wir auch!
7. April 2024: Nachdem uns der Tag gestern so gut gefallen hat, wollen wir heute noch ein bisschen La Paz für uns erkunden. Wir fahren also wieder Gondel, was die Kids sehr freut. Auch heute geht es zuerst wieder nach El Alto, denn hier findet jeden Donnerstag und Sonntag der größte Open-Air-Markt Südamerikas oder sogar der Welt statt. Er erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer und man findet hier einfach alles! Wir sehen (Elektro)Motoren, Stoßdämpfer, Zündkerzen, Haushaltswaren, Bekleidung, Schnick-Schnack, Essen – unvorstellbar und auch irgendwie nichts für schwache Nerven, denn das Gewusel ist unvorstellbar! Nachdem wir uns zur Mittagszeit gestärkt haben, fahren wir wieder ins Tal und schlendern ein bisschen durch die Gassen und lassen uns treiben. Wir fühlen uns wohl in La Paz, sind fasziniert davon und wissen aber auch: Die Stadt hätte noch so viel mehr zu bieten, was wir gar nicht anschauen können: das Theater, die Museen, die vielen Märkte …
Wir lassen uns wieder mit der Gondel in unseren Stadtteil fahren, mit dem Taxi den Berg hinauf und haben noch einen schönen Abend auf dem Campingplatz. Morgen geht unsere Reise weiter in Richtung Titicaca-See!
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